Rundparcours an der Sägezahnrampe

ARGE Lenz Kaufmann
24. d’abril 2020
Foto: Roland Wehinger
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?


Ein Altstoffsammelzentrum ist in erster Linie ein Funktionsgebäude, das reibungslose Abläufe sicherstellen muss. Die Architektur sollte hierbei einen schlichten Rahmen bilden, der die Funktionsabläufe unterstützt. Die Herausforderung hierbei liegt in der Reduktion aller aus funktionaler Sicht nicht notwendigen, überflüssigen und gar störenden Farben und Gegenstände, um eine einfache Lesbarkeit der nutzerrelevanten Aspekte zu gewährleisten. 

Foto: Roland Wehinger
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?


Altstoffe (besser gesagt: Wertstoffe) gewinnen in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Denn heute wird der sparsame und weitsichtige Umgang mit Ressourcen immer wichtiger. Diese neue Wertigkeit gebührend zum Ausdruck zu bringen und ihre Bedeutung hervorzuheben, war die Grundidee unseres Entwurfs.

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?


Prägend für den Entwurf war der Kontext mit der Autobahn und dem von ihr ausgehenden Lärm. Um eine lärmgeschützte Arbeitsatmosphäre für die Mitarbeiter*innen zu schaffen, wurde deshalb das Gebäude gegenüber der Autobahn möglichst geschlossen ausgeführt. Gleichzeitig wurde es auf der Seite der Kundenzufahrt so offen wie möglich gestaltet, um seinen öffentlichen Charakter hervorzuheben und zu stärken.

Tageslichtoptimierung durch ein zentrales Oberlicht (Foto: Roland Wehinger)
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzer*innen den Entwurf beeinflusst?


Der Entwurf wurde in enger Zusammenarbeit mit den Arbeiter*innen entwickelt. Dabei konnten durch deren eingebrachtes Know-how die Funktionsabläufe optimiert werden.

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?


Das Projekt wurde unter Einhaltung der Richtlinien des Kommunalen Gebäudeausweises des Landes Vorarlberg geplant und errichtet. Es entspricht somit höchsten ökologischen und energetischen Kriterien.

Das Fachwerk aus Baubuche mit eingespannten Leimbindern (Foto: Roland Wehinger)
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?


Holz und Licht prägen das ASZ Vorderland. Ein Oberlicht in der Mitte des Holzdachs und eine scheinbar schwebende Leimbinderkonstruktion an der offenen Hallenseite vermitteln Leichtigkeit. Sie definieren den Charakter des Gebäudes.

Lageplan
Querschnitt
Grundriss Erdgeschoss
Name des Bauwerks
Altstoffsammelzentrum Vorderland
 
Standort
Industriestraße, 6832 Sulz
 
Nutzung
Über 45 verschiedene Abfallsorten werden beim ASZ gesammelt, sortenrein getrennt und zur weiteren Verwertung vorbereitet.
 
Auftragsart 
Wettbewerb 1. Preis, Generalplanervertrag
 
Bauherrschaft
Gemeindeverband ASZ Vorderland, Rankweil
 
Architektur
ARGE Lenz Kaufmann, Schwarzach
Projektleitung: Andreas Ströhle
Mitarbeit: Martin Rümmele, Niklas Vogt
Kostenplanung: Roland Wehinger, Manfred Pozetti, Emanuel Holbach
 
Fachplaner
Projektsteuerung und Bauleitung: Büro Gernot Thurnher, Feldkirch
Ökologische Bauleitung: Ökoberatung G. Bertsch, Ludesch
Tragwerksplanung: merz-kley-partner ZT GmbH, Dornbirn
HLS Planung: Herbert Roth - Technisches Büro, Lauterach
Elektroplanung: elplan Lingg Elektroplanungs GmbH, Schoppernau
Bauphysik: Weithas Bernhard GmbH, Lauterach
Brandschutzplanung: k&m Brandschutztechnik GmbH, Lochau
Geologie: 3P-Geotechnik ZT GmbH, Lochau
Aushubsuntersuchung: wpa-beratende Ingenieure GmbH, Dornbirn
Entwässerungsplanung: Rudhart+Gasser, Bregenz
Verkehrsplanung: Besch und Partner, Feldkirch
 
Jahr der Fertigstellung
2019
 
Fotos
Roland Wehinger, HK Architekten

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