Tradition neu interpretiert

Ludescher + Lutz Architekten
11. de setembre 2020
Elmar Ludescher und Philip Lutz haben das alterehrwürdige »Ernas Haus« umgestaltet. (Foto: Elmar Ludescher)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?


In der Umnutzung eines historischen Bestandsgebäudes in gut sichtbarer Lage im alten Ortsteil Oberdorf. Es wurde nicht nur das Gebäude ergänzt, sondern gewissermaßen das ganze Quartier.

Der neue gestaltete Eingang zum »Ernas Haus« (Foto: Elmar Ludescher)
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?


Es sind die alten Rheintalhäuser, von denen insbesondere in Dornbirn noch viele stehen. Man kann nicht alle erhalten. Aber man kann an dieser Typologie weiterbauen, sie neu interpretieren und so eine Tradition am Leben erhalten. Dadurch wird auch der jeweilige Ort gestärkt.

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?


Die gegebene Höhenlage knapp neben der asphaltierten Straße hat den Spielraum im Bereich des Vorplatzes sehr eingeschränkt. Wir haben mit einer vorgelagerten Terrasse reagiert, damit das Haus nicht einen fallenden, das heißt über lange Strecken unzugänglichen Sockel an der Straße erhält.

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzer*innen den Entwurf beeinflusst?


Die Bauherren haben uns sehr weit freie Hand gelassen. Eines war dabei immer klar: Ein Abriss des Gebäudes kommt nicht in Frage.

Veranda auf der Südseite (Foto: Elmar Ludescher)
Auf der Veranda (Foto: Elmar Ludescher)
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?


Das Gebäude gliedert sich sehr gut in die Reihe der bereits verwirklichten Projekte unseres Büros ein. Wir bauen gerne in einem definierten kulturellen Umfeld, aus dem wir Inspirationen schöpfen. Dadurch können wir das Projekt auch gut mit dem Ort und der angestammten Bevölkerung »verzahnen«. Es entsteht ganz schnell eine Akzeptanz.

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?


Ja, durchaus, die Bauherren wollten das Solardach und einen Holzbau, was die bestehende Konstruktionsweise im Stallbereich logisch ersetzt hat. Außerdem konnten die Bauherren dadurch viel Eigenleistung einbringen.

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?


Massivholz aus der Region, insbesondere der akkurate und engagierte Beitrag der Firma Michael Kaufmann Zimmerei.

Situation
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss
Grundriss Dachgeschoss
Schnitt
Name des Bauwerks
»Ernas Haus«
 
Standort
Sebastianstraße 12, 6850 Dornbirn
 
Nutzung
Studentenheim | Micro-Living
 
Auftragsart
direkt
 
Bauherrschaft
privat
 
Architektur
Ludescher + Lutz Architekten, Bregenz
 
Fachplaner
GBD Statik, Dornbirn
Bernhard Weithas Bauphysik, Lauterach
 
Jahr der Fertigstellung
2020
 
Maßgeblich beteiligte Unternehmer
Michael Kaufmann Zimmerei, Reuthe Winkler Solardach, Feldkirch
 
Auszeichnung
Best Architects 21 Award
 
Fotos
Elmar Ludescher

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