Von der Werkstatt zur Lounge
destilat design studio
14. de febrer 2020
Foto: Monika Nguyen
Wie macht man aus der ehemaligen Werkstatt eines historischen Tiroler Chalets eine schöne Lounge? Das erklärt Henning Weimer von destilat.
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?Es ging darum, ein zeitloses und schlichtes, alpines Ambiente zu schaffen. Unser Projekt sollte dem Bestandsbau, einem Chalet in Tirol, mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Auf keinen Fall gewünscht war eine Anbiederung an den leider oft üblichen »Lederhosen-Stil«.
Wie schon angedeutet, war unsere Prämisse für das Konzept der angemessene Umgang mit der originalen Substanz. So haben wir beispielsweise den alten Werkstattboden mit seiner über die Jahrzehnte entstandenen Patina sowie die markanten Stahlträger erhalten. Alle neuen Einbauten sind behutsam auf den Bestand abgestimmt und weisen ähnliche Qualitäten hinsichtlich Haptik und Patinierung auf.
Foto: Monika Nguyen
Foto: Monika Nguyen
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzer*innen den Entwurf beeinflusst?Die einzige Vorgabe bei der »Lounge T« war der Wunsch unserer Bauleute nach einem Partykeller. Gestalterisch bekamen wir völlig freie Hand.
Nein, der Vorentwurf wurde direkt und ohne wesentliche Änderungen umgesetzt.
Wichtig für das Erscheinungsbild ist die Reduktion der eingesetzten Mittel hinsichtlich der Farb- und Materialauswahl. Sämtliche neu im Raum verwendeten Holzelemente wurden nach Vorbild der japanischen Shou Sugi Ban-Methode behandelt. Bei dieser traditionellen Technik zur Holzveredelung wird die Oberfläche verkohlt und im Anschluss geölt. Die entstehende Oberflächencharakteristik passt ausgezeichnet zum rauen Bestand. Zudem wird dadurch die lose Möblierung aus alten Holzsesseln mit den neuen Einbauten wie Tisch, Bar und Sitzbank farblich zu einer harmonischen Einheit verbunden.
Foto: Monika Nguyen
Grundriss
»Lounge T«
Nutzung
Lounge, Partykeller
Auftragsart
Direktauftrag
Bauherrschaft
privat
Architektur
destilat design studio, Wien
Henning Weimer, Harald Hatschenberger
Jahr der Fertigstellung
2019
Fotos
Monika Nguyen