Rettung bäuerlicher Baukultur

kröpfl architekten | 17. Januar 2025
Der baugeschichtlich wertvolle Bestand und die alpine Landschaft prägten den Umbau, an dem sich die Bauherrschaft intensiv beteiligte. (Foto: Peter Philipp)
Herr Nagekschmiedt, worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?


Einzigartig wurde das Projekt durch die Gesamtsituation: Es galt, für einen geschickten Bauherrn einen leerstehenden Bauernhof wieder ins Leben zurückzuholen. Der Hof konnte mit einfachen Mitteln in die Jetztzeit gebracht werden, wir haben ihn weitergebaut, wie wir ihn vorgefunden hatten.

Welche Inspiration liegt diesem Projekt zugrunde?


Die größte Inspirationsquelle für die Revitalisierung des Buchhammerhofs war die umgebende Landschaft und der Ort, der das Gebäude prägt.

Die Sanierung wurde aus dem Bestand heraus entwickelt. Die Baumaterialien Holz, Stein und Metall waren bereits gegeben und wurden weiterverwendet. (Foto: Peter Philipp)
Inwiefern haben Bauherrschaft oder die Nutzenden den Entwurf beeinflusst?


Der Einfluss der Bauherrschaft war maßgeblich: Innerhalb von drei Jahren gelang es dem Besitzer – »Willi Junior« – zusammen mit seinem Vater – »Willi Senior« – das Gebäude instand zu setzen. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und mit viel Gespür, Handarbeit, Detailverliebtheit und Sensibilität konnte das Wohnhaus vorbildlich und ohne Substanzverlust saniert und zeitgemäß nutzbar gemacht werden.

Deutlich kommt in der Gestaltung die große Wertschätzung von Bauherrschaft und Architekten für den historischen Bestand zum Ausdruck. (Foto: Peter Philipp)
Foto: Peter Philipp
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten Ihres Büros ein?


Dieses Projekt soll ein Vorbild für ähnliche Bauaufgaben sein. Revitalisierungsprojekte werden immer wichtiger, und der Buchhammerhof ist ein Paradebeispiel dafür, wie leerstehende Bauten wiederbelebt und in die heutige Zeit gebracht werden können.

Das zuweilen auch kontrastreiche Zusammentreffen von alter Substanz und neuen Bauteilen ist hervorragend gelungen. (Foto: Peter Philipp)
Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?


Wesentlich waren die Materialien des Bestands: Stein, Holz und Metall. Diese drei Baustoffe hat der Hof bereits vorgegeben, und wir haben sie weiterverwendet beziehungsweise neu interpretiert. Ein hervorragendes Handwerk war dafür Grundvoraussetzung.

Unter dem hergerichteten Dach erlebt man die historische Konstruktion. (Foto: Nicolas Hafele)
Grundriss Keller (© kröpfl architekten)
Grundriss Erdgeschoss (© kröpfl architekten)
Grundriss Obergeschoss (© kröpfl architekten)
Grundriss Dachgeschoss (© kröpfl architekten)
Schnitt (© kröpfl architekten)
Bauwerk
Buchhammerhof – Martinsbach
 
Standort
Martinsbach 5, 6527 Kaunerberg
 
Nutzung
Ferienwohnungen und privat Wohnung sowie Schnapsbrennerei
 
Auftragsart
Direktvergabe
 
Bauherrschaft
Willi Buchhammer
 
Architektur
kröpfl architekten, Landeck
Mitarbeiter: Peter Nagelschmiedt
 
Fertigstellung
2023
 
Auszeichnung
ZV Bauherr:innenpreis 2024, Auszeichnung
Tiroler Sanierungsprei 2024, Anerkennung
 
Fotos
Nicolas Hafele und Peter Philipp

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