Alle gewinnen!

Elias Baumgarten
5. Juli 2019
Foto: Lorenz Potocnik

Im Frühling dieses Jahres brandeten die Wogen in Linz heftig hoch: Die Bürgerinitiative »Rettet den Pichlinger See!« machte gegen die Pläne des LASK mobil, ein neues Stadion mit großem Trainingsgelände am Pichlinger See zu bauen. Dieser ist eines der wenigen Naherholungsgebiete der Stadt. Mit einer Unterschriftensammlung sollte eine Volksabstimmung über das Vorhaben erzwungen werden. Die Parteien schienen sich eingegraben zu haben und eine Kompromisslösung in weiter Ferne. Doch in den letzten Tagen überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst wurde die Unterschriftensammlung mit einem großen Erfolg abgeschlossen: Über 9'300 Menschen hatten unterzeichnet. Dann wurde bekannt: Der LASK wird sein Stadion nicht am See bauen. Stattdessen wird er die alte Arena auf der Linzer Gugl übernehmen und für sich anpassen. Gemeinsam mit LASK-Präsident Siegmund Gruber gaben das Thomas Stelzer (ÖVP), der Landeshauptmann von Oberösterreich, Sport-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP), Klubobmann Herwig Mahr (FPÖ) und Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) bekannt. Mit dabei waren auch die Vizebürgermeister Karin Hörzing (SPÖ), Bernhard Baier (ÖVP) und Markus Hein (FPÖ). Das große Aufgebots bei der Verkündung unterstreicht die Bedeutung des Entscheids für die Stadt.

»Das begrüße ich ausgesprochen, habe ich das doch von Anfang an gefordert und argumentiert. Die Gugl ist öffentlich perfekt angebunden, das Gelände bereits existent und die Arena wird zu wenig genutzt.«

NEOS-Gemeinderat Lorenz Potocnik

»Wir hatten die Gugl niemals auf der Rechnung, weil wir nie geglaubt hatten, das Baurecht zu bekommen. Fakt ist, dass die Gugl spitzenmäßige Attraktivität für uns hat.«

LASK-Präsident Siegmund Gruber

Die Stadionlösung

Doch wie sieht der Kompromiss genau aus? Für 80 Jahre erhält der LASK ein Baurecht auf der Gugl. Alle Gestaltungs-, Nutzungs-, Vermarktungs- und Werberechte liegen für diese Zeit bei ihm. Dafür muss er jährlich der Stadt bezahlen. Schrittweise soll das alte Stadion umgebaut und an die Anforderungen des LASK angepasst werden. So muss die Laufbahn weichen und Skyboxen sowie VIP-Logen sollen angebaut werden. Auch eine Erhöhung der Kapazität ist möglich. 

Der Zweitligist FC Blau Weiß Linz, der aktuell das alte Stadion auf der Gugl trägt, bekommt anderenorts eine neue Spielstätte. Dafür soll das Donaupark-Stadion erneuert werden. Die veranschlagten Kosten von 9 Millionen Euro werden die Stadt, das Land und der Verein zu gleichen Teilen tragen. Die Bauzeit soll drei Jahre betragen. Der Bau soll über 4'500 Sitzplätze verfügen. Damit wäre man auch für einen Aufstieg in die Bundesliga bestens gerüstet. Bis das Stadion parat ist, bleibt der FC Blau Weiß Linz Untermieter auf der Gugl.

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