Die Größe der Kleinheit
Elias Baumgarten
3. Oktober 2019
Foto © Japan-Architects.com
Auf kleinstem Raum hat der japanische Architekt Keisuke Maeda in Tokio ein Gasthaus entworfen. Das sechsstöckige Gebäude füllt eine schmale Parzelle und verfügt über elf Zimmer. Kürzlich wurde es fertiggestellt. Unser Team von Japan-Architects.com war vor Ort und hat sich umgesehen; mit dabei war die Kamera.
Die Platzverhältnisse in vielen japanischen Städten sind um vieles beengter als in Europa; für Architekt*innen eine große Herausforderung. So auch für Keisuke Maeda: Sein Büro UID hat ein kleines Gasthaus in Tokio gestaltet. Es steht wenige Gehminuten vom Bahnhof Asakusa entfernt und verfügt über elf Zimmer, die mit großem Flair für Tradition ausgestaltet und eingerichtet sind. Das Grundstück misst nur 85 Quadratmeter, der Fußabdruck des Gebäudes 56. Bei dem schmalen Objekt handelt es sich um eine Stahlkonstruktion, die sechs Stockwerke hoch aufragt. Die Zimmer sind zwischen elf und 23 Quadratmeter groß. Vor dem Eingang befindet sich ein kleiner, doch überaus einladender Garten, der von Toshiya Kanno gestaltet wurde. Im Erdgeschoss sind die Lobby und das Esszimmer angeordnet. Die Gäste nehmen dort vor allem das opulente Frühstück zu sich, die traditionell wichtigste Mahlzeit in Japan. Als weitere Besonderheit verfügt das Haus im obersten Stockwerk über ein Bad unter freiem Himmel. Bemerkenswert, wie gut es Maeda versteht, das Gebäudeinnere hell zu halten und dennoch vom geschäftigen Straßenraum der Megacity zu entkoppeln. Gerade Gäste, die von weit her in die japanische Kapitale kommen, dürften das Gasthaus als Ruheort schätzen.
Foto © Japan-Architects.com
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Grundrisse © UID
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