Neue Lehrstühle stärken den österreichischen Holzbau

Manuel Pestalozzi
17. März 2022
ARGE Adamer Ramsauer und BME, HBLFA Tirol (Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie Lebensmittel- und Biotechnologie), Strass im Zillertal (Foto © Hannes Buchinger)

 

International spielt der Holzbau eine immer größere Rolle, der Baustoff ist beliebt wie selten zuvor. Beim Einsatz von Holz wurden enorme technologische Fortschritte gemacht, heute ist der Holzbau einer der innovativsten Teile der ganzen Bauindustrie. Und für Österreich spielt er eine besonders große Rolle. Österreichische Holzbauer gehören schon länger zu den besten. Damit dies künftighin so bleibt, wurden drei neue Stiftungsprofessuren eingerichtet. Sie sollen Fachwissen vermitteln und die Forschung vorantreiben.

Doch welche Lehrstühle entstehen im Einzelnen und wie sind sie ausgerichtet? An der TU Wien wird die Stiftungsprofessur Entwerfen und Holzbau im urbanen Raum aufgebaut. Ihre Schwerpunkte werden auf dem mehrgeschossigen Holzbau, Aufstockungen, der Ausnutzung von Baulücken sowie auf Infrastrukturbauten im Zusammenhang mit Stadterweiterungen und Nachverdichtungsmaßnahmen im innerstädtischen Bereich liegen. Ebenfalls in Wien entsteht an der Universität für Bodenkultur außerdem eine Stiftungsprofessur, die die interdisziplinäre Erarbeitung von Lösungsansätzen im Sinne des Neuen Europäischen Bauhauses verfolgen soll. Das heißt, ihr Fokus wird auf dem nachhaltigen und raum-, ressourcen- und energieeffizienten Bauen mit bio-basierten Materialien liegen. Die Hochschule hat bereits im Bereich der Technologie des Holzes, der Holzbauelemente sowie in der Forschung zur Ressourcenverfügbarkeit eine große Expertise vorzuweisen, die durch die neue Stiftungsprofessur nun weiter ausgebaut wird.

Einen neuen Lehrstuhl erhält auch die Universität Innsbruck. Themen dort werden die Architektur, die Ressourceneffizienz und die Fabrikation im Holzbau sein. Im Mittelpunkt stehen sollen dabei die Vorfertigung und das modulare Bauen. Die Professur soll die Tiroler Hochschule im Bereich der Entwicklung und Modellierung von mechanischen Verbindungsmitteln stärken: »Die Modularisierung ist eine der im Hinblick auf die zukünftigen Bauaufgaben erfolgversprechendsten Entwicklungen im Holzbau«, sagt Anton Kraler vom Arbeitsbereich Holzbau und fährt fort: »Zur endgültigen Etablierung sind jedoch weitere Entwicklungen nötig, unter anderem in den Bereichen Ressourcen- und Materialeffizienz, Verbindungsmitteltechnologie und Qualitätssicherung.« Die Besetzung aller drei Stiftungsprofessuren wird laut dem zuständigen Bundesministerium im kommenden Jahr stattfinden. Die Kosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro werden aus dem Österreichischen Waldfonds finanziert.

 


 

Die Schweizerin Katharina Lehmann hat ihre Firma zu einem weltweit führenden Holzbauer gemacht. Wir haben sie zum Interview getroffen.

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