Würdigung für vorbildliche Bauten in Niederösterreich

Manuel Pestalozzi
5. Januar 2022
Im Inneren des Kindergartens von Deutsch-Wagram schaffen Holzoberflächen ein ansprechendes Raumerlebnis. (Foto © Juri Troy Architects)

Die Auszeichnung für herausragende Bauten des Landes Niederösterreich ist eine Institution: Schon seit 1955 findet der Wettbewerb statt. Jener ist dabei offen für alle am Bau Beteiligten: Auch Ingenieurinnen und Ingenieure können Projekte einreichen, genau wie beispielsweise Baumeisterinnen und Baumeister. Zur Jury gehören neben Vertretern aus der Politik auch Ingenieure, Baumeister und Experten aus den Bereichen Bautechnik, Natur- und Landschaftsschutz. Ihre wichtigsten Beurteilungskriterien waren einmal mehr die Qualität der architektonischen Gestaltung, die Funktionalität des Bauwerks und die Innovationskraft der Konstruktion. 

Unter den Preisträgern der 56. Einreichung sind etliche gelungene Umbauten und Sanierungen. Zum Beispiel wurde die behutsame Sanierung und Erweiterung des Thermalbads von Vöslau ebenso geehrt wie die Revitalisierung des Augustinerklosters von Bruck an der Leitha, das im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Neu nimmt die Anlage barrierefreie Wohnungen und einen Kindergarten auf. Und in Untertriesting wurde ein Forsthaus aus dem 16. Jahrhundert flottgemacht und um einen zeitgemäßen Holzbau ergänzt. Ferner bemerkenswert ist das Pflege- und Betreuungszentrum in Hainfeld, das um drei Wohntrackte erweitert wurde. Doch auch gelungene Neubauten gehören zu den vorbildlichen Architekturen Niederösterreichs. So etwa der Kindergarten von Deutsch-Wagram, der in Holzmassivbauweise errichtet wurde und mit atmosphärisch reichen Innenräumen überzeugt. Alle ausgezeichneten Bauten belegen, dass es um die Baukultur in Niederösterreich gut bestellt ist.

Das Wohnhaus Hofstatt in Untertriesting besteht aus einem sanierten Forsthaus aus dem 16. Jahrhundert und einer Ergänzung in Holzbauweise. (Foto © Leonhard Hilzensauer)
In Vöslau wurde im historischen Thermalbad das Bestandsgebäude der Mineralwasserabfüllanlage behutsam saniert und um eine zweigeschossige Aufstockung ergänzt. (Foto © H. Holzmann)
Das Büro- und Betriebsgebäude der IWG in Markgrafneusiedl besteht aus einer langgestreckten Produktionshalle und einem kompakten Bürogebäude. Ein gemeinsames Dach verbindet beide Baukörper. (Foto © Manfred Seidl)
Das NÖ Pflege- und Betreuungszentrum in Hainfeld wurde saniert und um drei zusätzliche Wohntrakte von hoher Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität erweitert. (Foto © Andreas Buchberger)
In Bruck an der Leitha entstanden im ehemaligen Augustinerkloster aus dem 14. Jahrhundert 34 Wohneinheiten sowie ein Kindergarten. (Foto © Peter Leskovar)
Optisch ist die Dachlandschaft des Projekts Dreihaus in Obermallebarn an eine Weinviertler Kellergasse angelehnt. Es handelt sich um eine offene Steildachkonstruktion. (Foto © Architekturfotografie Fürnkranz)
Diese sieben Projekte wurden ausgezeichnet:
 
  • Kindergarten von Deutsch-Wagram
    Architektur: Juri Troy Architects, Wien
    Bauherrschaft: Stadtgemeinde Deutsch-Wagram
     
  •  Forsthaus Hofstatt in Untertriesting
    Architektur: sam-architects, Krems
    Bauherrschaft: Familie Helen Kyrle
     
  • Büro- und Betriebsgebäude der IWG in Markgrafneusiedl
    Architektur: Kaltenbacher Architektur, Scheiblingkirchen, mit Architekt Moosmann, Wien
    Bauherrschaft: Ing. W. Garhöfer Gesellschaft
     
  • Thermalbad Vöslau und Umbau Vöslauer Mineral in Bad Vöslau
    Architektur: frötscher x prader architekten, Wien und Bozen
    Bauherrschaft: Vöslauer Thermalbad GmbH
     
  • Zu- und Umbau NÖ Pflege- und Betreuungszentrum in Hainfeld
    Architektur: Architekten Mühlbacher Marschalek, Wien
    Bauherrschaft: HYPO Alpha Immobilienerrichtungs- und Verwertungs GmbH
     
  • Revitalisierung des Augustinerklosters von Bruck an der Leitha
    Architektur: BME Architektur & Baumanagement / BME Baumanagement Ziviltechniker­, Wien
    Bauherrschaft: Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Arthur Krupp, betreut durch die Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft Wien-Süd
     
  • Zu- und Umbau Dreihaus in Obermallebarn
    Architektur: Ernst Pfaffeneder, Wien
    Bauherrschaft: Agnes und Christoph Brandtner

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