Schwungvolle Identitätsstifterin – neue Brücke von RCR Arquitectes eröffnet

In Klosterneuburg ist eine neue Brücke für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen entstanden. Sie beschreibt einen Bogen und führt über die Klosterneuburger Straße B14 hinweg. Benannt ist das neue Bauwerk nach dem Unternehmer Michael Gröller, der seit der Gründung des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) einer der wichtigsten Unterstützer der Forschung auf dem Campus in Klosterneuburg ist. Zur feierlichen Eröffnung der Brücke reisten unter anderem Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Wissenschaftsminister Martin Polaschek an.

Gestaltet wurde das ansprechende Bauwerk vom katalanischen Büro RCR Arquitectes aus Olot. Die Pritzker-Preisträger von 2017 hatten sich mit ihrem Entwurf bei einem Wettbewerb des Landes Niederösterreich (2016) durchgesetzt. Die Passage verläuft in rund sechs Metern Höhe und misst in der Länge 45 Meter. 

Auch Architekt Ramón Vilalta war zur Eröffnung gekommen. Er sagte, die Brücke bei der Zufahrt zum Campus des ISTA verbinde zwei Wege, zwei Dimensionen, zwei Situationen und viele Ströme. Architektonisch betrachtet, faltet sie sich in zwei Teile. Sie erzeuge, so Vilalta, eine Bewegung wie ein ausgefranstes Band. Die beiden Trassen beginnen am selben Punkt, beschreiben dann aber unterschiedliche Wege: Eine führt in einem engeren Radius als Rampe unter der anderen hindurch. Die höhere endet indes an einer Treppenanlage. Das wirkt dynamisch. Die Geste mag einfach sein, doch sie erzeugt räumlichen Reichtum. Für Ramón Vilalta symbolisieren die schlanken Stege Beziehungen zwischen Menschen und stehen für die Wichtigkeit des Miteinanders.

Vom anregenden räumlichen Erlebnis abgesehen, ermöglicht die neue Brücke vor allem, die B14 einfach und ohne Gefahr zu überqueren. Sie ist gut ins Wegenetz des Ortsteils Gugging eingebunden.