Leuchtturm am Baakenhafen

Delugan Meissl Associated Architecs
5. febbraio 2021
Foto: Piet Niemann
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?


Unser Gebäude befindet sich an einer exponierten Lage und ist weithin sichtbar – es fungiert als »Leuchtturm« des neuen Quartiers am Hamburger Baakenhafen.

Foto: Piet Niemann
Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?


Unsere Intension war es, einen besonderen Ort im urbanen Kontext mit größtmöglicher Individualität zu schaffen. Das Gebäude ist geprägt durch seine Plastizität, sein Erscheinungsbild und seine markante Fassade. Dazu ist die multifunktionale, lebendige Erdgeschosszone essenziell, die dem Quartier zugute kommt.

Foto: Piet Niemann
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?


Die Konzeption des Entwurfs resultiert aus den stringenten Vorgaben des Masterplans zur HafenCity. Wir haben diese Regeln architektonisch interpretiert und bei unserem Bau horizontale Zäsuren eingeführt. Dies verleiht ihm eine angemessene Proportionalität. Die schon eingangs erwähnte städtebauliche Schlüsselposition des Projekts, das gleichsam als Auftakt zu einem neuen Quartier – gegenüber der HafenCity Universität und des neuen Lohse Parks – fungiert, begründet seine Konfiguration, die Ausbildung des Kopfbaus.

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzer*innen den Entwurf beeinflusst?


Eine Rahmenbedingung der Auslobung war, dass sich der Bauherr mit einem Nutzungskonzept um das Grundstück bewerben musste. Im Zuge der Projektentwicklung hat eine enge Abstimmung mit allen Beteiligten stattgefunden, wobei der Bauherr während des gesamten Planungsprozesses seine Vorstellungen zielgerichtet verfolgte. Das Erscheinungsbild hat sich technisch konkretisiert. Es galten Auflagen seitens der zuständigen Behörde hinsichtlich stadtgestalterischer Themen. Das Resultat des Verfahrens war für die Investoren bindend!

Foto: Piet Niemann
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?


Das Gebäude nimmt insofern eine besondere Stellung in unserer Arbeit ein, als es nach vielen Wettbewerbsteilnahmen in Hamburg, vor allem im Bereich der HafenCity, das erste Projekt war, das wir realisieren durften. Beim Campus Tower handelt es sich um ein Investorenprojekt, wobei es entwurfsbestimmend war, dass Teile der Nutzung zu Beginn der Projektentwicklung nicht definiert waren. Dieser Umstand machte erforderlich, eine möglichst flexible Struktur innerhalb der vorgegebenen städtebaulichen Parameter zu entwickeln. Wie auch bei anderen, bezüglich der Aufgabenstellung vergleichbaren Projekten versuchten wir im Rahmen der Möglichkeiten einen vor allem stadtgestalterisch wertvollen Beitrag zu leisten. Dies bedeutete beim Campus Tower, ein robustes, zeitloses, flexibles, wirtschaftliches und elegantes Konzept zu entwickeln.

Foto: Piet Niemann
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?


Das Gebäude wurde mit dem Umweltzeichen der HafenCity in Gold zertifiziert. Dabei waren folgende übergeordnete Kriterien zu beachten:

  • Nachhaltiger Umgang mit energetischen Ressourcen
  • Nachhaltiger Umgang mit öffentlichen Gütern
  • Einsatz umweltschonender Baustoffe
  • Besondere Berücksichtigung von Gesundheit und Behaglichkeit
  • Nachhaltiger Gebäudebetrieb

Diese Zertifizierung war Voraussetzung für die Realisierung und somit fixer Bestandteil der Projektentwicklung. Darüber hinaus verfolgen wir bei all unseren Entwürfen das Ziel einer gestalterischen wie stadträumlichen Nachhaltigkeit. Wir versuchen stets, einen qualitativen Beitrag für eine gelungene Fortschreibung der Stadtentwicklung zu leisten. 

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?


Der Erfolg dieses Bauwerks ist nicht einem Produkt zu verdanken. Wir haben im Wettbewerb eine Vision für den Charakter des Hauses entwickelt, die sich in seiner flexiblen Struktur sowie in seinem Erscheinungsbild, der Proportionalität wie der Wahl der Materialien definiert. Neben den angesprochenen volumetrischen Zäsuren sind es die großformatigen »Glasboxen«, die das Äußere des Bauwerks prägen. Sie wurden graduell von unten nach oben skaliert und erzeugen so das spannende Erscheinungsbild des Campus Tower – ein aus unserer Sicht adäquates Statement im gegebenen urbanen Kontext.

Situation
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 2. Obergeschoss
Grundriss 8. Obergeschoss
Grundriss 15. Obergeschoss
Bauwerk
Campus Tower Hamburg
 
Standort
Versmannstraße 6–10, 20457 Hamburg, Deutschland
 
Nutzung
Bürobau
 
Bauherrschaft
Garbe Immobilien-Projekte GmbH
 
Architektur
Delugan Meissl Associated Architects, Wien
Projektleiter: Sebastian Brunke
Beteiligte Mitarbeiter*innen: Alejandro Carrera, Gerhard Gölles, Bogdan Hambsan, Michael Lohmann und Petras Vestartas
 
Jahr der Fertigstellung
2019
 
Fotos
Piet Niemann, Hamburg

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