Wohnen im Weinstöckl

Viereck
24. gennaio 2020
Das Weinstöckl nach Umbau und Sanierung (Foto: Viereck Architekten)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Seit zwanzig Jahren schon wurde dem alten Wein- und Wohnstöckl keine Überlebenschance mehr eingeräumt, weil das Gewölbe große Risse aufwies und der Blockbau nicht instand gehalten wurde. Doch wir wurden beauftragt, dem Baukörper neues Leben einzuhauchen und ihn mit einem Zubau zu versehen.

Der Weg bis zu Baugenehmigung war lang. Schließlich hat das Gebiet der Gemeinde Tieschen, zu dem das Grundstück gehört, im Flächenwidmungsplan den Titel »Auffüllung des Bestandes« erhalten und so eine Chance bekommen.

Vor den Baumaßnahmen galt der Bestand als nicht mehr zu retten. (Foto: Viereck Architekten)
Vor den Bauarbeiten (Foto: Viereck Architekten)
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?

Der Bauplatzes befindet sich am Rand eines schönen Waldes mit vielen Laubbäumen. Talseitig hat man einen majestätischen Ausblick auf die hügelige Umgebung und die Ortschaft Tieschen. Es ist ein mystisch anmutender Ort. Das hat uns inspiriert.

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzer*innen den Entwurf beeinflusst?

Voraussetzung und klare Vorstellung der Eigentümer war, den Bestand so gut wie möglich zu erhalten. Diesem Wunsch kamen wir in der Entwurfsplanung nach und die ersten intensiven Gespräche hatten zur Folge, dass das Bauvorhaben mit nur kleinen Adaptierungen umgesetzt wurde.

Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?

Eher nicht, da die Grundgrenzen so nah am Gebäude liegen, dass der Spielraum auf jeder Seite durch die Abstandsbestimmungen eingeschränkt war. Vom Entwurf bis zur Fertigstellung wurden fast keine Änderungen durchgeführt. 

An der Rückseite wurde ein neuer Gebäudeteil angebaut. (Foto: Viereck Architekten)
Im Wohnhaus (Foto: Viereck Architekten)
Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

Wir als Architekten erachteten den Bestand mit seinen dicken Blockwänden, dem Satteldach und einem alten Quertram als Trockenspitzboden als wertvoll. Wir wollten keine zusätzliche Geländestruktur, die in Konkurrenz zum Stöckl steht. Ohnehin lagen die Grundreserven nicht an der Hauptfront, sondern rückseitig, zum Waldrand hin. Wir haben den Altbestand als Basis belassen und die Zubauten, welche eine Raumhöhe von 2,5 Metern aufweisen und auf das Notwendige reduziert sind, entkoppelt dahinter platziert. Der von der Alterung in Mittleidenschaft gezogene Dachstuhl mit dem vorgezogenen Giebel wurde exakt nachgebaut, verstärkt und mit Brandschutzschalung, Aufsparrendämmung und Kaltdach versehen.

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Die Blockwände mit den teils zerstörten Trämen wurden getauscht und mit einer Vorsatzwand im Innenraum ausgestattet. Zur Dämmung wurden Holzfasern eingeblasen. Die Wände wurden mit Holzfaserplatten belegt und in mehreren Lagen mit Lehmputz versehen, um den hohen Anforderungen für die Wohnräume zu entsprechen.

Die neuen Kastenstockfenster aus naturbelassenem Lärchenholz wurden genau dem historischen Vorbild nachempfunden. Die Vergrauung aller Holzbauteile wurde mit Produkten des Schweizer Herstellers KEIM behandelt. So ergibt sich eine Harmonie zwischen dem Kellerstöckl und den angrenzenden neuen Wohnflächen.   

Grundriss 
Schnitt
Name des Bauwerks
Wohnen im Weinstöckl
 
Ort
8355 Tieschen
 
Nutzung
Einfamilienhaus
 
Auftragsart
Direktauftrag
 
Bauherrschaft
privat
 
Architektur
Viereck Architekten ZT-GmbH, Kindberg
Ewald Viereck, Kerstin Ochensberger
 
Fachplaner 
Viereck Architekten ZT-GmbH
 
Jahr der Fertigstellung
2019
 
Gesamtkosten
EUR 250'000
 
Kubikmeterpreis
rund EUR 1000
 
Maßgeblich beteiligte Unternehmer
Bau- und Zimmermeister: Bauunternehmung Ing. Röck GesmbH, Ehrenhausen
 
Fotos
Viereck Architekten

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