Ein Hotel als Tor zu Österreichs größtem Gewerbegebiet

Manuel Pestalozzi
20. april 2022
Dem neuen Hotel wird eine Portalfunktion zukommen. Die verschiedentlich auskragenden Geschossplatten sollen anzeigen, dass die Funktionsbereiche übereinandergestapelt wurden. (Visualisierung: Zechner & Zechner)

 

Das Industriezentrum Niederösterreich Süd gilt als das größte Gewerbegebiet Österreichs. Es umfasst unter anderem das Gelände der ehemaligen Flugmotorenwerke Ostmark. Das Areal rund 18 Kilometer südlich vom Zentrum Wiens ist rund drei Quadratkilometer groß. Im Jahr 2020, vor der Corona-Krise, waren dort über 390 nationale und internationale Unternehmen mit über 11300 Mitarbeiter*innen ansässig. Einige Firmen haben sogar ihr Hauptquartier auf dem Gelände aufgeschlagen. Verwaltet wird das Areal von der ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH, die sich im Besitz des Landes Niederösterreich befindet. Man spricht deswegen auch vom ecoplus-Wirtschaftspark. 

Während die Pandemie immer weiter abklingt und die wirtschaftliche Erholung trotz des Krieges in der Ukraine begonnen hat, soll nun auf dem Gelände ein Hotel gebaut werden. Bauplatz ist das Kika-Areal unmittelbar bei der Haupteinfahrt am Anschluss an die Süd Autobahn. Aufgrund seiner Lage an der viel befahrenen Kreuzung wird dem Neubau eine Portalfunktion zukommen. Um dem gerecht zu werden, hat sich das Büro Zechner & Zechner dafür entschieden, verschiedene Funktionsgruppen übereinanderzustapeln. Unterschiedlich schräg auskragende und an ihren Ecken abgerundete Deckenplatten sollen dies auf formaler Ebene unterstreichen. 

Das Gebäude wird einen Y-förmigen Fußabdruck aufweisen und um einen zentralen Kern organisiert sein. Im Erdgeschoss soll ein Food-Court entstehen, also eine Zone mit verschiedenen Restaurants und Imbissen. Auch wird das Hotel über eine Tiefgarage mit 51 Stellplätzen verfügen. Bemerkenswert ist, dass auf der Rückseite des Neubaus neben weiteren Parkplätzen auch eine durch diesen abgeschirmte Grünanlage entstehen wird. – Dies kommt einer Umkehrung des bisherigen Kika-Konzepts gleich, bei dem eine L-förmige Halle einen zur Kreuzung hin offenen Hofraum fasste. 

Die Investitionskosten für das Projekt belaufen sich auf rund 12 Millionen Euro. Schon im Frühjahr 2023 soll das neue Haus fertig sein und die ersten Gäste willkommen heißen. 

 

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