Eine Entwicklungsreise

LAAC
16. fevereiro 2023
Foto: © Marc Lins Photography, Zürich, Wien, Barcelona 
Kathrin, Frank, worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?


Das Haus befindet sich in einer der ältesten und historisch bedeutsamsten Gassen Innsbrucks und ist daher Teil der Schutzzone. In diesem Spannungsfeld ein zeitgemäßes Gebäude zu entwickeln, das den Wünschen der Bauherrschaft entspricht und gleichzeitig im Einklang mit den Vorgaben des Stadt- und Ortsbildschutzes steht, stellte eine spannende Aufgabe und eine besondere Herausforderung dar.

Foto: © Marc Lins Photography, Zürich, Wien, Barcelona 
Foto: © Marc Lins Photography, Zürich, Wien, Barcelona 
Welche Inspiration liegt diesem Projekt zugrunde?


Um einen präzisen Entwurf zu erzielen, der das Alte zeitgemäß in die Gegenwart übersetzt, haben wir das baufällige Bestandsgebäude mit einem terrestrischen Laserscanner vermessen. Der Scan offenbarte signifikante Merkmale des Bestands, wodurch die besondere Morphologie des Altbaus, geometrische Abweichungen und Ungenauigkeiten, Einschnitte und Kanten für den Entwurf gestalterisch wirksam werden konnten.

Terrestrischer Laserscan des Bestandsbaus (© LAAC)
Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?


Die für den Stadtteil sehr charakteristische Atmosphäre und Materialität der Gasse, die dörfliche Typologie der angrenzenden Gebäude und auch die starke Neigung des Grundstücks haben den Entwurf sicher stark beeinflusst. 

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren Nutzer*innen den Entwurf beeinflusst?


Die unmittelbare Lebensumgebung in Form eines Privathauses bedarf der besonders intensiven Zusammenarbeit mit den späteren Nutzern und dem gemeinsamen Entwickeln einer architektonischen Antwort auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen.

Foto: © Marc Lins Photography, Zürich, Wien, Barcelona 
Foto: © Marc Lins Photography, Zürich, Wien, Barcelona 
Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?


Das Planen in einer Schutzzone ist grundsätzlich immer ein intensiver Prozess. Bei diesem Projekt erfolgte eine enge Abstimmung mit dem Stadt- und Ortsbildschutz hinsichtlich der Materialität der Fassade und der Größe der Öffnungen in Bezug zum ursprünglichen baufälligen Gebäude und der Kleinteiligkeit der Nachbarbauten.

Die bedeutendste Projektänderung war sicher die Entscheidung für eine Waschputzfassade, nachdem wir im Entwurf noch die Ausführung in Dämmbeton- beziehungsweise Sichtbetonbauweise vorgesehen hatten.

Foto: © Marc Lins Photography, Zürich, Wien, Barcelona 
Foto: © Marc Lins Photography, Zürich, Wien, Barcelona 
Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten eures Büros ein?


Bei jedem unserer Projekte arbeiten wir mit dem spezifischen Kontext und dem thematischen Hintergrund. In dieser Grundhaltung ist auch dieses Haus entstanden. 

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?


Abhängig von der Bauaufgabe verwenden wir neben diversen klassischen Arten des Recherchierens den terrestrischen Laserscan, um verborgene Qualitäten eines Ortes zu erheben. Diese Technologie ist für uns ein interessantes Medium, dank dem wir Auskunft über die Geometrie und Lage, aber auch zu den immateriellen Qualitäten wie der Atmosphäre erhalten, die wir dann in den Entwurfsprozess einfließen lassen.

Lageplan (© LAAC)
Grundriss Erdgeschoss (© LAAC)
Grundriss Obergeschoss (© LAAC)
Schnitt (© LAAC)
Bauwerk
Privates Wohnhaus
 
Standort
Innsbruck
 
Nutzung
Einfamilienhaus
 
Auftragsart
Direktauftrag
 
Bauherrschaft
Privat
 
Architektur
LAAC, Innsbruck 
Kathrin Aste, Frank Ludin, Daniel Luckeneder (Projektleiter), Peter Massin, Julian Fahrenkamp und Simon Paukner
 
Fachplaner 
Projektentwicklung: Jörg Büchlmann, Büchlmann IE ZT-GmbH, Innsbruck
Statik: ZSZ Ingenieure ZG GmbH, Innsbruck
Elektroplanung: IB DI A. Plattner GmbH & Co.KG, Rinn
Haustechnik: Alpsolar Klimadesign OG, Innsbruck
Innenarchitektur: Nina Mair Architecture+Design, Innsbruck
 
Bauleitung 
Fröschl, Brockenweg 2, Hall in Tirol
 
Fertigstellung
2022
 
Gebäudevolumen 
3159,1 m³
 
Energiestandard
Gesamtenergieeffizienz-Faktor = A
 
Fotos
Marc Lins Photography, Zürich, Wien, Barcelona 

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