Ein Holzhochhaus von Mad arkitekter für Kreuzberg
Juho Nyberg
24. de febrer 2021
Das Siegerprojekt von Mad arkitekter aus Norwegen. (Visualisierung: utb-berlin.de)
In Berlin-Kreuzberg soll mit dem WoHo das höchste Holz-Hybrid-Hochhaus entstehen. Verantwortlich zeichnet das norwegische Büro Mad arkitekter, das den Wettbewerb für sich entscheiden konnte.
Umweltfreundlich und sozialverträglich soll es werden, das höchste Holz-Hochhaus Deutschlands. So jedenfalls der Anspruch der UTB Projektmanagement GmbH, der Ausloberin eines zweistufigen Wettbewerbs für ein Hochhaus in Berlin-Kreuzberg. Ein ganz reiner Holzbau wird es indes nicht: Untergeschosse und die Kerne werden betoniert, die weiteren Bauteile sollen aus Holz gefertigt werden. So zeigt sich der Baustoff auch in der gerasterten, mit Pflanzenkübeln durchsetzten Fassade und dem doppelgeschossigen Eingangsgeschoss.
Das aus vier Baukörpern bestehende Gebäude erstreckt sich über insgesamt 29 Geschosse. Mit 98 Metern Gebäudehöhe nimmt sich das WoHo vergleichsweise bescheiden aus. Der öffentliche und halböffentliche Bereich nimmt die untersten sieben Stockwerke in Beschlag, darüber türmen sich die Wohnungen.
Der hohe Eingangsbereich markiert die öffentliche Nutzung der unteren Geschosse. (Visualisierung: utb-berlin.de)
Ökologische und soziale ZieleNeben den ökologischen Aspekten streicht Thomas Bestgen, Geschäftsführer der Bauherrschaft, die sozialen Aspekte des Projektes heraus. Von den 18'000 Quadratmetern Nutzfläche sind 15 Prozent für die soziale Infrastruktur vorgesehen, 25 Prozent für gewerbliche Einrichtungen und die übrigen 60 Prozent für Wohnungen. Diese sollen zu je einem Drittel als mietpreisgebundene Wohnungen, bezahlbare genossenschaftliche Wohnungen und Eigentumswohnungen angeboten werden. Zur gewünschten Durchmischung soll auch betreutes Wohnen für Jugendliche oder Demenzkranke beitragen.
Das auch von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher als »Projekt mit Vorbildcharakter für weitere Hochhausprojekte« gelobte Projekt setzt darüber hinaus auch Zeichen im Bereich des Individualverkehrs, ähnlich, wie es etwa aus dem Projekt Kalkbreite in Zürich bekannt ist: anstelle von Parkplätzen sollen Mobilitätsalternativen und Sharing-Angebote integriert werden, die Velogarage mit einer Werkstatt ausgerüstet werden.
Um die Nutzungen im WoHo bedarfsgerecht zu konkretisieren, werden interessierte Akteure, Träger und die Nachbarschaft in das weitere Verfahren eingebunden.