Diskussion um Gebäudebegrünung

Salzburg wird seit Jahren als grüne Stadt vermarktet. Schließlich ist die Mozartstadt eingebettet in mehrere bewaldete Hügelzüge. Sie wird darum angepriesen als »einzigartige Symbiose aus Stadt und Natur«. Im Siedlungsgebiet selbst wurde die Gartenkultur schon von den Erzbischöfen gepflegt, Salzburg hat diesbezüglich also eine weit zurückreichende Tradition. Und doch lohnt sich eine neue Auseinandersetzung mit der Stadtbegrünung, die angesichts des Klimawandels immer mehr unter dem Aspekt der sommerlichen Kühleffekte betrachtet wird. Zugleich wird gerade die Begrünung von Gebäuden kontrovers diskutiert und von vielen auch teils stark kritisiert. 

Die Ausstellung »Einfach Grün. Greening the City« des Deutschen Architekturmuseums (DAM) in Frankfurt am Main, die derzeit im Architekturhaus Salzburg zu sehen ist, nimmt sich eben dieser wichtigen Debatte gekonnt an. Sie wurde für Salzburg angepasst. Das DAM-Team hat Ressentiments gegen und Argumente für die Begrünung der Gebäudehülle zusammengetragen und liefert über wissenschaftliche Ergebnisse hinaus praxisorientierte Hinweise zur Begrünung von Bestandsgebäuden und Neubauten. Die Schau ist als Aufruf zu verstehen. Gezeigt werden konkrete Beispiele der Förderung von Initiativen und des Engagements der Politik. In Salzburg findet im Zuge eines attraktiven Rahmenprogramms mit Vorträgen und Diskussionsforen eine Auseinandersetzung mit Praxisbeispielen statt. Und zum Abschluss der Ausstellung übernimmt Verena Hitsch vom einheimischen Büro allee 42 Landschaftsarchitekten die Spitze einer geführten Radtour zu begrünten Dächern und Fassaden in der Stadt.