Nachhaltiges Bauen: Industrie finanziert neue Professur

Manuel Pestalozzi
1. Februar 2022
Alexander Passer, der Inhaber der neuen Professur, stellt eine praxisgerechte Aufbereitung der Ökobilanzierung in Aussicht. (Foto © Lunghammer, TU Graz)
»Die Herausforderungen, die mit der Klimakrise einhergehen, sind eindeutig zu komplex für Einzelgänger. Es braucht Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette im Bauwesen.«

Alexander Passer

Die neue Professur an der TU Graz wird vom Fachverband der Stein- und keramischen Industrie für drei Jahre finanziert. Danach besteht eine Option auf Verlängerung. Der Lehrstuhl soll eine zentrale Anlaufstelle für die Baustoff- und Bauindustrie darstellen und als Partner für nationale und internationale Universitäten und Forschungseinrichtungen auftreten. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt unter anderem auf der Weiterentwicklung und praxisgerechten Aufbereitung der Ökobilanzierung.

Inhaber der Professur ist Alexander Passer, ein Bauingenieur. Er beschäftigt sich seit geraumer Zeit intensiv dem Thema der Nachhaltigkeit im Bauwesen. So leitet er die Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen an der TU Graz, ist wissenschaftlicher Leiter des Universitätslehrgangs Nachhaltiges Bauen ebendieser Hochschule und der TU Wien sowie Vorstandsmitglied des Climate Change Centre Austria. »Nachhaltigkeit ist ein Imperativ, der ganzheitliches Denken verlangt«, sagte er anlässlich seines Amtsantritts im Jänner. Er meint damit auch die fachübergreifende Bündelung aller Kräfte von Architektur und Ingenieurbau bis hin zur Material- und Energieforschung. In seinen Augen ist es wichtig, dass die Professur nicht von einem einzelnen Unternehmen gestiftet wurde, sondern von einem Fachverband. Die über 300 Fachverbandsmitglieder sind Unternehmen vielfältiger Industriesparten des Baustoffsektors, darunter Hersteller von Naturstein-, Ton- und Gipsprodukten, aber auch solche aus der Zement-, Beton- und Ziegelindustrie.

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